Spuren

Als Spur gelten Zeichen, die ein Tier oder ein Mensch in der Umwelt hinterlässt. Gemeint sind häufig die Abdrücke von Füßen, sogenannte Trittsiegel, bzw. mehrere im Zusammenhang stehende Abdrücke, die Fährte. Aber auch Fraß- oder Scheuerspuren sowie Losung gehören dazu.

 

Im klassischen Fährtenlesen werden diese Hinweise auf ein Tier oder einen Menschen gedeutet, um daraus verschiedene informationen zu ziehen: In der Regel sind das Tierart, Gangart, Richtung der Fortbewegung, Alter der Spur sowie (etwas verfeinert) Alter, Gewicht und Geschlecht des Tieres und seine Geschwindigkeit.

 

Diese Techniken kann man auch bei der Ganganalyse anwenden: Hier dient das Spurenlesen vor allem dazu, Abweichungen in den Gangarten festzustellen. Der Vorteil dabei ist, dass man eine Spur ausmessen, die daraus gewonnenen Daten mit denen anderer Spuren vergleichen und so Rückschlüsse auf Veränderungen gewinnen kann, wie etwa die Verbesserung/Verschlechterung des Gangbildes im Lauf einer bestimmten Zeitspanne.

 

Der Eindruck ist zudem nicht flüchtig wie beim Beobachten oder auch bei Videos, sondern steht im Boden "geschrieben". Diese Schrift zu entschlüssseln und richtig zu deuten, ist die Kunst.

 

Ich wende die Spurenanalyse bei Pferden und Hunden an, um Aufschluss über die Bewegungen, die Gewichtsverteilung und mögliche Läsionen zu bekommen. Sie ist eine Ergänzung zur normalen Ganganalyse.